Am 16. September luden das IT-Sicherheitsnetzwerk it’s.BB, die IHK Berlin und Dentons zu einer gemeinsamen Hybrid-Veranstaltung zum Thema „Neue Strategien zur Entgegnung von Cyberangriffen“ ein. Zahlreiche interessierte Teilnehmer nahmen vor Ort in den Räumlichkeiten der IHK Berlin sowie über eine Online-Plattform teil und setzten sich mit wegweisenden Themen rund um Cyberkriminalität auseinander.

Zunächst berichtete die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität (ZIT), Teil der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, über Ermittlungserfolge beim sogenannten Emotet-Angriff. Zudem erläuterten Experten von Dentons, HiSolutions, M&H und ObjectSecurity gemeinsam mit den ZIT-Spezialisten neue Ansätze bei der Verteidigung gegen Cyberangriffe anhand eines Praxisbeispiels. Untenstehend finden Sie eine detaillierte Auflistung der Veranstaltungs-Inhalte.

Die Präsentationsunterlagen der Veranstaltung finden Sie hier zum Download.

Wir bedanken uns bei allen Referentinnen und Referenten für die vielseitigen Einblicke und bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und freuen uns auf eine gemeinsame zukünftige Veranstaltung.

Referenten

• Dr. Christian Schefold, LL.M., Partner im Berliner Dentons-Büro und Co-Head der deutschen Compliance-Praxis von Dentons
• Ann-Kristin Cahnbley, LL.M., Partnerin im Düsseldorfer Dentons-Büro
• Christian Köhler, Geschäftsführer bei NKMG mbH
• Jana Ringwald, Oberstaatsanwältin bei der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität (ZIT)
• André Dornbusch, Bundeskriminalamt (BKA)
• Frank Rustemeyer, Chief Operations Officer (COO) bei HISolutions
• Jonas Schubert, M&H IT-Security
• Rudolf Schreiner, Chief Technology Officer (CTO) bei ObjectSecurity

Themenübersicht der Veranstaltung

• Partner Dr. Christian Schefold moderierte die Veranstaltung anhand eines praktischen Fallbeispiels, in dem es um ein Unternehmen ging, das von einem Cyberangriff betroffenen war. Zudem erläuterte er mögliche Melde- und Dokumentationspflichten, die es bei einem Cyberangriff zu beachten gilt. Dazu zählen nicht nur die bekannteren DSGVO-Verpflichtungen, sondern – für bestimmte Unternehmen – auch Meldepflichten an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nach dem BSI-Gesetz.
• Partnerin Ann-Kristin Cahnbley, LL.M. berichtete von ihren Erfahrungen bei der Beratung von Unternehmen, welche Cyberangriffen ausgesetzt waren, und erläuterte im Zusammenspiel mit Dr. Christian Schefold, welche Rolle (international vernetzte) Anwälte bei der Beratung nach, aber auch bei der Aufklärung von Cyberangriffen, spielen können. Zusätzlich ging Frau Cahnbley noch auf spezifische strafrechtliche Risiken bei Lösegeldforderungen nach einer Ransomware-Attacke ein. Sie diskutierte mit Jana Ringwald (Oberstaatsanwältin beim ZIT) mögliche Vor- und Nachteile für Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden.
• André Dornbusch vom Bundeskriminalamt (BKA) präsentierte die „Erfolgsgeschichte Emotet“. Dabei geht es um Ermittlungen im Zusammenhang mit Cyberangriffen durch Emotet, eine für weltweite Cyberangriffe verantwortliche Malware (u.a. auch auf das Kammergericht Berlin), in Zusammenarbeit des BKAs mit verschiedenen staatlichen und privaten Stellen. Bei seinem Vortrag skizzierte Herr Dornbusch auch die Ermittlungsmaßnahmen, die schließlich zum Ende von Emotet führten, und die Erfahrungen, welche aus den Ermittlungen gewonnen wurden.
• Jana Ringwand (ZIT) stellte die ZIT vor, welche an die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main angebunden ist. In diesem Zusammenhang sprach Frau Ringwald über die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Ermittlungsbehörden, der Privatwirtschaft, Unternehmensberatern und IT-Sicherheitsberatern für eine erfolgreiche Bekämpfung von Cyberkriminalität. Darüber hinaus präsentierte sie die Vision der ZIT für zukünftige Strafverfolgungen im Bereich der Cyberkriminalität.
• Frank Rustemeyer (HISolutions) klärte über das komplexe Themengebiet IT-Forensik auf, wobei er insbesondere auf die Möglichkeiten zur (gerichtssicheren) Beweissicherung einging sowie den Spagat zwischen Beweissicherung und Schadensbegrenzung (im Sinne der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit des Unternehmens) darstellte und mit Frau Oberstaatsanwältin Ringwald diskutierte.
• Jonas Schubert (M&H IT-Security) stellte verschiedene Präventionsmechanismen dar, welche die Schwere eines Cyberangriffs abfangen können. Dazu gehört unter anderem die Erstellung von Backups sowie die Verschlüsselung der eigenen Daten.
• Rudolf Schreiner (ObjectSecurity) berichtete abschließend noch über weitere Risiken und Auswirkungen von Cyberangriffen, wie eine mögliche Betroffenheit von Kunden- oder Vertragspartnern, sowie die Vorteile der Durchführung einer Risikoanalyse.

Fragen

Bei Rückfragen zur Veranstaltung können Sie sich gerne an  Claudia Eschner wenden.